Kreative Vermarktungsstrategien
Wie im letzten Blogpost angekündigt, stelle ich Ihnen heute ein paar meiner Vermarktungsstrategien vor. Ich gehe verstärkt auf die Vermarktung von B2C Produkten ein. Meiner Meinung nach ist dies die Königsdisziplin, da es sich oft um Verdrängungswettbewerb, und daher auch um Preiskampf handelt. Einige dieser Ideen können Sie auch für Ihr B2B Produkt bzw. Ihre Dienstleistung aufgreifen.
Ausgehend davon, dass Sie nicht mehrere Millionen Marketingbudget zur Verfügung haben, lege ich Ihnen auch in diesen Zeiten ans Herz, sich nach wie vor mit Ihren Zielgruppen für Ihre verschiedenen Produktgruppen zu beschäftigen. Definieren Sie eine „Persona“ (Avatar), Ihren Wunschkunden, so genau wie nur möglich. Überlegen Sie sich nach gängigen Regeln des Marketings, wo dieser geographisch angesiedelt ist, wie er soziographisch da steht (Bildung, Einkommen etc.), und wie er psychographisch tickt. Schauen Sie sich seinen Lebensstil an, nach seinen Aktivitäten (wie zB. Urlaub), Interessen (Beruf, Medien) und Meinungen (Politik, Religion) und beschreiben Sie ihn. Dann schauen Sie sich Ihren Mitbewerb an und arbeiten Ihre eigenen Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken aus. Danach machen Sie Ihren Marketingplan. An dieser Vorgehensweise hat sich auch durch Social Media und Online Marketing nichts geändert.
Für meinen Tierbedarf habe ich meine Zielkunden bestimmt und mir überlegt, wo ich jene finde. Ehrlich, Hundebesitzer gibt es überall. Dennoch konzentriere ich mich auf ein gewisses Segment, um mich nicht zu verlieren. Klar ist, dass Social Media kein Verkaufskanal ist. Social Media ist ein Kompetenzvermittlungs- und Kommunikationskanal. Ziel ist es, über diese Kanäle, potentielle Kunden auf Ihre Website – so Sie dort Produkte verkaufen – oder in Ihr Geschäftslokal zu holen. Da Social Media viel Zeit in Anspruch nimmt, habe ich mich auf die Kanäle Facebook und Instagram konzentriert. Mit Instagram decke ich ein jüngeres Publikum ab, das sehr Bild-lastig ist, mit Facebook adressiere ich Menschen mit Lebenserfahrung bzw. nütze ich auch Facebook-Gruppen. Pinterest wäre in meinem Fall auch gut, damit starte ich erst. Ziel ist es, unseren Fans und künftigen Kunden schöne Stories und für sie relevanten Content zu liefern. Dafür bauen wir ansprechende, interaktive Seiten und unsere Community auf, die wir regelmäßig betreuen. Plakative Werbung à la „Geiz ist geil“ hat 80-Jahre Touch und das wollen wir vermeiden. That ship has sailed 😉 Content Marketing is king!
Social Media ist nur eine Möglichkeit Interessenten auf Ihre Webpage oder in Ihr Geschäft zu holen. Aus Marketingsicht ist dies eine Push-Aktion, sprich Sie müssen erst das Interesse beim potentiellen Kunden wecken. Facebook-Anzeigen oder Instagram-Werbung sind zwar billig, aber Sie wissen trotz der Präzisierung Ihrer Zielgruppe, nicht, ob der Leser der Anzeige, Ihr Produkt jetzt braucht. Daher verfallen Sie bitte nicht Angeboten, die Sie von Facebook oder Agenturen bekommen, wenn das Ziel nicht klar ist.
Sinnvoll sind Pull-Aktionen, sprich ein Bedarf des Kunden ist bereits gegeben – er steht schon vor Ihrem Schaufenster mit seinem Hund, der ein neues Halsband braucht, und geht in Ihren Laden. Oder er ist bereits auf Ihrer Webpage gelandet, weil er auf Google in das Suchfeld „Lederhalsband“ eingegeben hat. Eine Webpage brauchen Sie jedenfalls, auch wenn Sie ein ansprechendes Geschäft in der Wiener Kärntnerstraße haben, denn der Kunde sucht evtl. zu Hause nach den Öffnungszeiten Ihres Geschäfts. Daher empfiehlt es sich jedenfalls, an Ihrem Ranking auf Google zu arbeiten. Sie wollen mit bestimmten Keywords wie „Hundehalsband“ (nicht nur mit Ihrem Firmennamen) auf der ersten Google-Seite zu finden sein. Das tun Sie, wenn Sie auf Google Anzeigen schalten. Das kostet Sie Geld, je nach Suchbegriff, den Sie bewerben wollen. Und weniger als 10% der Suchenden klicken auf „Anzeige“. Deshalb ist es sinnvoll, dass Sie Suchmaschinenoptimierung (SEO) betreiben. Dh, Ihre Website wird mit verschiedensten Einträgen im Backend durch Suchworte optimiert. Noch wichtiger als diese Onpage Optimierung, also der Einträge auf Ihrer Website selbst, sind Offpage Optimierungen. Dh, andere relevante Websites verlinken auf Ihre Website. In meinem Fall habe ich mit Bloggern zusammen gearbeitet. Blogger sind Experten und Meinungsbildner für ein bestimmtes Thema. Stellen Sie Bloggern Inhalte, Produkte etc. zur Verfügung. Ja, es kann passieren, dass jene nicht nur gut über Ihre Produkte schreiben, aber sie schreiben über Ihre Produkte und setzen Backlinks. Dieses Risiko lohnt sich. Abgesehen davon, bauen Sie damit relevante Kontakte zu Ihrer Zielgruppe direkt an der Front auf.
Aus meiner Online-Erfahrung kann ich Ihnen berichten, dass Online-Werbung nicht ausreicht, nicht einmal für ein digitales Produkt. Sie und Ihre Produkte wollen „angreifbar“ und erlebbar werden. Daher macht es noch immer Sinn, bei einem Event Ihrer Zielgruppe vertreten zu sein. Stellen Sie Tombola-Gewinne zur Verfügung, verteilen Sie Gutscheine, die Ihre Käufer auf Ihre Website holen, veranstalten Sie Gewinnspiele, die Sie über Facebook austragen. Verbinden Sie online mit offline, erst dann macht es richtig Spaß! Und noch was: haben Sie Geduld – auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.
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