Wozu (Business-)Netzwerke?

Die Autoren Jansky und Abicht haben in ihrem Buch, 2025 So arbeiten wir in der Zukunft, wie folgt geschrieben: „2025 gibt es keine Zeiterfassung, keinen festen Arbeitsplatz, keine Organigramme, keine Stellenbeschreibungen, keine fixen Gehälter. Arbeiten im Netzwerk, Glaubwürdigkeit als Währung. Hochflexible Organisationen bieten immer weniger Langzeitjobs. Sie mobilisieren Netzwerke. Den zentralen Unterschied zwischen chancenreichen und chancenarmen Menschen macht im Jahr 2025 die Fähigkeit, sich in Netzwerken zu bewegen und zu positionieren.“ 2025 ist nicht mehr weit.

Sodann habe ich „Netzwerkfähigkeit“ als Kompetenz in meinem Xing-Profil angegeben. Laut einer Studie von Xing wird jede zehnte Stelle über Social Media besetzt, 30% der Jobsuchenden sind auf Karrierenetzwerken wie Xing und das internationale Pendent LinkedIn vertreten. 3 von 4 Internetusern jedes Alters sind auf Social Media aktiv. In den USA geht bereits jede zweite Neueinstellung auf Active-Sourcing-Maßnahmen im Internet zurück. 90% der amerikanischen Unternehmen praktizieren die Onlinesuche von Mitarbeitern.

Aber was ist überhaupt ein „Netzwerk“? Laut Christakis / Fowler, Die Macht sozialer Netzwerke, ist das kleinste Netzwerk die Familie. Ein soziales Netzwerk sagt etwas über Beziehung aus, wer mit wem in Verbindung steht wie auch die Form der Übertragung, ob und was über die Beziehung weitergegeben wird und dass Beteiligte in Netzwerken einander prägen.

Online-Netzwerke bilden die Realität ab, jedoch mit einem größeren Aktionsradius.

Nach meiner Erfahrung gibt es zwei Gruppen von Menschen: die einen sind offen für neue Kontakte und bestätigen unbekannte Kontaktanfragen auf Social Media Plattformen. Und dann gibt es die zweite Gruppe, die nur Kontakte bestätigt, die sie bereits kennt. Ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen auf Business Netzwerken mit der Annahme von unbekannten Kontaktanfragen gemacht. Es haben sich daraus schon Geschäfte und Kooperationen ergeben. Mein erster Beratungskunde hat mich übrigens über Xing gefunden.

Nun nützen Sie die Plattformen Xing und LinkedIn möglicherweise als erweitertes Adressbuch. Das ist legitim und erwünscht. Allerdings können beide Netzwerke noch viel mehr als das. Beide Plattformen sind wunderbare Online-Imagebroschüren Ihrer Person, wo Sie sich mit Ihren Erfahrungen und Kompetenzen gut vermarkten können. So gibt es auf Xing neben der Darstellung Ihres Lebenslaufes auch die Möglichkeit Ihr Portfolio mit Text, Bild und Video zu gestalten. Nur wenige machen das. Weiters möchte ich Ihnen sehr die „ich suche / ich biete“-Funktionen ans Herz legen. Die dahinterliegende semantische Software zeigt anderen Suchenden Ihr Profil an, wenn Sie in den beiden Feldern interessante Begriffe (besser kürzer als länger und mehr davon) eingeben, wonach andere suchen könnten.
Natürlich können Sie auf beiden Plattformen (so wie auch auf Facebook) Ihre News posten und somit relevanten Content Ihren „Freunden“ mitteilen. Man darf es sich auch leicht machen und Fremdcontent einfach teilen. Das ist durchaus gern gesehen.

Parallel zum persönlichen Profil sollten Sie auf beiden Plattformen, so Sie ein Unternehmen betreiben, eine Unternehmensseite mit ein paar relevanten Informationen zu Ihrem Betrieb, Kontaktdaten und Ihrem Logo hinterlegen. Wenn Ihre Mitarbeiter ebenso Xing-Profile besitzen und den Unternehmensnamen in der gleichen Schreibweise angeben, scheinen jene in Ihrem Unternehmensprofil als Mitarbeiter auf. Bitten Sie doch Ihre Mitarbeiter auch mal etwas über Ihr Unternehmen zu posten. Diese einfachen Profile kann man gratis anlegen und es hat den Charme, dass man damit gleich bei Google gut rankt. Natürlich gibt es noch die Bezahlversion auf beiden Plattformen, womit man mehr Infos, Fotos, Videos etc. zum Unternehmen unterbringen kann, das sogenannte Employer Branding Profil.

Haben Sie schon einmal die Gruppen-Funktion getestet? Es macht durchaus Sinn, sich zielgruppenrelevante Gruppen zu suchen, den interessanten Gruppen beizutreten, dort die Konversationen zu verfolgen, zu liken, zu kommentieren und auch mal selbst einen Beitrag zu verfassen. Anfangs ist es gern gesehen, wenn man sich der Gruppe vorstellt. Natürlich kann man auch selbst eine Gruppe gründen und Mitglieder in die Gruppe einladen. Das ist jedoch mit mehr Aufwand verbunden, aber je nach Fall durchaus sinnvoll. Manche dieser Gruppen, speziell auf Xing, sind lokal offline vertreten, organisieren Events, wo man die Gruppenmitglieder auch persönlich kennenlernen kann.

Es gibt mittlerweile ein sehr gutes Event Tool, zB. von Xing Events, mit dem man Veranstaltungen organisieren, kommunizieren, vermarkten und Einladungs- sowie Einlassmanagement betreiben kann. Das hat auch den Vorteil, dass man bereits im Vorfeld sieht, wen man dort treffen kann und Kontakt mit einer interessanten Person aufnehmen kann.

Abschließend möchte ich sagen, dass der gesamte News-Bereich beider Plattformen eine sehr gute Möglichkeit für Content-Generierung bietet. Daraus erkennen Sie auch, welcher Ihrer Kontakte in welchen Themenfeldern aktiv ist und für Sie geschäftlich interessant sein könnte. Treten Sie doch in Kontakt, wenn Sie der Mensch interessiert.

Last but not least werden – wie eingangs bereits erwähnt – viele Personen von Headhuntern und Firmen hinsichtlich Jobs über beide Plattformen angesprochen. Also, aktualisieren Sie Ihr Profil, wenn Sie schon latent auf Jobsuche sind. Und bitte stellen Sie keine Bikini-Fotos auf Xing oder LinkedIn (es sei denn, Sie sind Bademeister). Dafür gibt es andere Kanäle (wie Tinder). In den Business-Netzwerken sollte man seriös und „berufsmäßig“ auftreten.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg damit und unterstütze Sie auch gerne bei Fragen!

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